Mittwoch, 17. September 2014

Solidaritätserklärung mit KEAs

Die Erwerblosen und Interessenvertretung KEAas hat nachstehend folgende Erklärung abgegeben.

Dieser Erklärung schließt sich die FHP: Freie Hartz IV Presse vollumfänglich an!


Positionspapier der KEAs:

"Mit Hartz IV wurden – gegen massive Proteste – die sogenannten 1-Euro-Jobs gesetzlich eingeführt.
Es handelt sich hierbei um Arbeitsverpflichtungen ohne Arbeitsvertrag, ohne Mitbestimmungsrechte, ohne gewerkschaftliche Vertretung und ohne Tarifverträge. Anstatt eines Lohns wird eine so genannte „Mehraufwandsentschädigung“ gezahlt.

Die KEAs vertreten hierzu folgende Position:
- 1-Euro-Jobs sind arbeitsmarkt- und sozialpolitischer Unsinn. Von ihnen ist weder eine Senkung der realen Erwerbslosigkeit zu erwarten noch eine bemerkenswerte Erhöhung der Vermittlungschancen. Es handelt sich um eine gigantische Verschwendung von Steuermitteln, die an anderer Stelle sinnvoller eingesetzt werden könnten.
- 1-Euro-Jobs sind Zwangsdienste! Bei Verweigerung oder „mangelnder Kooperation“ durch die Betroffenen gibt es erhebliche Leistungskürzungen bei der Grundsicherung, die ein menschenwürdiges Leben erst recht unmöglich machen.
- 1-Euro-Jobs verdrängen reguläre Beschäftigung bzw. treten zu ihr in Konkurrenz, führen also zu MEHR Arbeitslosigkeit, entwerten das Ansehen erlernbarer Berufe und drücken das Lohnniveau.
- 1-Euro-Jobs sind nicht geeignet, qualitativ hohe Dienstleistungen zu gewährleisten. Die „JobberInnen“ sind im Spannungsfeld zwischen Arbeitszwang und mieser Bezahlung zu Recht unzufrieden und selten entsprechend ihrer Aufgaben beruflich ausgebildet.
- 1-Euro-Jobs sind zusammenfassend ein diskriminierendes „Erziehungs-Instrument“, das vorgibt, Menschen für einen Arbeitsmarkt „fit zu machen“, der als solches längst nicht mehr existiert. Darüber hinaus sind sie ein wirtschaftspolitischer Hebel zur Niedriglohn- und Mehr-Klassen-Gesellschaft. Wir lehnen die 1-Euro-Jobs deshalb entschieden ab ! (ag, kea)

Euer
P.F.

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