Freitag, 19. September 2014


Jobcenter Berlin riskiert Leben und Gesundheit von einem ungeborenen Kind und der Mutter (Bitte Teilen)
Es streicht einer Schwangeren das Hartz-IV-Geld


Angeblich hat sie sich nicht oft genug beworben. Doch Sandra R. (21) bestreitet das. Die 21-Jährige ist mit den Nerven am Ende.

Wenn Sandra R.(21) über ihren Babybauch streichelt, fühlt sie das Leben, das in ihr wächst. In vier Monaten wird ihr Kind da sein. Doch ihr Glück kann die werdende Mutter zurzeit kaum genießen. Denn seit Monaten zahlt ihr das Jobcenter kein Geld.
Sandra R.:
“Ich bin mit meinen Nerven am Ende”.

Für die junge Frau aus Lankwitz bedeutet das: kein erster Strampler, der aus Vorfreude gekauft wird, keine Babysöckchen, nicht mal ein Schnuller. „Ich bin mit meinen Nerven am Ende“, sagt Sandra R. „Dem Amt ist seit Juli bekannt, dass ich schwanger bin und trotzdem zahlen sie mir keinen Cent.“ Lediglich Essensgutscheine (Wert 180 Euro im Monat) bekommt sie.

Grund für die rigorose Kürzung: „Sie hat in der Vergangenheit nicht in dem erforderlichen und vereinbarten Maße an ihrer Arbeits- und Ausbildungsmaßnahme mitgewirkt“, so der Pressesprecher des Jobcenters zur B.Z.

Sandra R. habe u.a. Termine versäumt, Briefe nicht beantwortet, zu wenig oder gar keine Bewerbungen geschrieben. „Das führte zu den gesetzlich vorgegebenen Leistungskürzungen“, so der Sprecher weiter.

Für Sandra R. zählen nur diese beiden Wörter: kein Geld. „Seit März habe ich nichts bekommen“, sagt sie, „dabei war ich jeden Monat bei meiner Sachbearbeiterin, habe auch weitaus mehr als die geforderten zehn Bewerbungen abgeschickt.“

Zum Beweis hat die 21-Jährige der B.Z. ihren Mail-Verkehr zur Verfügung gestellt. Allein im April hat sie mehr als 20 Bewerbungen für eine Ausbildung zur Altenpflegerin verschickt, sogar an Firmen in Brandenburg. Doch Geld kam und kommt nicht. „Die Sanktionen bleiben bestehen. Ab dem 1.Oktober bekommt sie ihre Leistungen wieder in voller Höhe“, so der Jobcenter-Sprecher.

Sandra R. hat sich einen Anwalt genommen, klagt vor dem Sozialgericht gegen die Sanktionen. Allerdings hilft ihr das im Moment, für das Überleben im Alltag, nichts. Und ihr Freund, der Vater des Babys, lebt auch von HartzIV, kann sie kaum unterstützen.

Normalerweise stünde der Schwangeren sogar Extra-Geld zu, beispielsweise für Umstandskleidung. Das sagt das Gesetz. „Interessiert aber keinen“, glaubt Sandra R. „Mitte Juli habe ich einen vorläufigen Mutterpass eingereicht, am 15.August dann den richtigen.“

Das Jobcenter bestätigt das sogar. Doch dann ergänzt der Sprecher: „Der Mutterpass wird derzeit geprüft.“ Und die Bearbeitung dauere nun mal.
(von Nicole Schulze Quelle: B.Z.)
 
Anmerkung:
Man kann nur hoffen, das die junge Frau einen guten Anwalt hat und dieser Strafantrag wegen vorsätzlicher Körperverletzung macht! 

 

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