Sonntag, 6. April 2014

Arm, ärmer, alleinerziehend

Fast die Hälfte aller Alleinerziehenden im Saarland bezieht Hartz IV. Bundesweit sind es knapp 40 Prozent. Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle Studie. Der saarländische Sozialminister Storm fordert angesichts der dramatischen Entwicklung Steuererleichterungen und Bevorzugung bei der Vergabe von Kita-Plätzen für Alleinerziehende.

Schlechtere steuerliche, rechtliche und familienpolitische Stellung - alleinerziehende Elternteile sind gegenüber Paaren, die ihre Kinder gemeimsam erziehen benachteiligt.

Hinzu kommt, dass Alleinerziehende in Deutschland besonders häufig von Arbeitslosigkeit betroffen sind. 44 Prozent der saarländischen Alleinerziehenden sind daher auf Hartz IV angewiesen, bundesweit sind es 39,2 Prozent. Spitzenreiter der Statistik ist Bremen mit 54,6 Prozent, am seltensten beziehen Alleinerziehende in Bayern (23,6 Prozent) Hartz IV.

„Der Politik gelingt es nicht, die Lebenslage der Alleinerziehenden zu verbessern“, so Jörg Dräger, Vorstandsmitglied der Bertelsmannstiftung, in deren Auftrag die Studie durchgeführt wurde.

Der Sozialverband VdK fordert angesichts der Studie die Politik auf, die Umstände für alleinerziehende Frauen zu verbessern und ihnen verstärkt die Möglichkeit zu geben, auch Vollzeit zu arbeiten.

„Dafür muss natürlich eine flächendeckende Kinderbetreuung vorhanden sein“
, kommentierte der VdK-Landesvorsitzende Armin Lang. Auch die Vorschläge der Bertelsmann-Stiftung, Alleinerziehende steuerlich besser zu stellen und die Begrenzung für Bezugsdauer und Alter beim Unterhaltsvorschuss wegfallen zu lassen, begrüßt der VdK.

Nur vergisst der VDK dabei: Das die "Flächendenkende Kinderbetreuung" eben nicht ausreicht, sondern es auch Arbeitgeber braucht, die entsprechende "kindgerechte Arbeitszeiten" anbieten!

Der saarländische Sozialminister Andreas Storm (CDU) sagte SR-online, Alleinerziehende seien im Hinblick auf drohende Armut„die Risikogruppe Nummer Eins“.
Um diesem Trend entgegen zu wirken, sei es zum einen wichtig, Alleinerziehende bei der Betreuung zu unterstützen.



Alleinerziehende sollten seiner Meinung nach bei der Vergabe von Kita-Plätzen bevorzugt werden. Zum anderen müsse es mehr Steuer-Entlastungen für Alleinerziehende geben. 

Beispielsweise sei der sogenannte„Entlastungsfreibetrag“seit zehn Jahren nicht mehr erhöht worden.
Diesen Freibetrag können Alleinerziehende bei der Steuer geltend machen. Er beträgt derzeit 1308 Euro. Auch Bundes-Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) hatte angesichts der Studie Steuerentlastungen für Alleinerziehende gefordert.

Rund 2,2 Millionen Kinder wachsen nach der neuen Studie inzwischen mit nur einem Elternteil auf. Die Tendenz ist steigend.

Neun von zehn Alleinerziehenden sind Frauen. In jedem zweiten Fall zahlten die Väter und Mütter den Unterhalt nicht in voller Höhe. Zwar könnten die betroffenen Mütter und Väter als Ausgleich den sogenannten Unterhaltsvorschuss bei den Kommunen beantragen. Dieser sei jedoch auf maximal sechs Jahre und auf das zwölfte Lebensjahr beschränkt.

Es müssten also erst einmal, mindestens 2 Millionen kindgerechte Arbeitsplätze für Alleinerziehende und der Unterhaltsvorschuss bis zum 18ten Lebensjahr her!

Es darf also weiter geträumt werden!

Euer
P.F.

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