Sonntag, 14. Dezember 2014

Hartz IV
FHP: Freie Hartz IV Presse
Die andere Seite der Weihnacht

Eine wahre Geschichte
Peter (Name von der Redaktion geändert) stand plötzlich nach einer Trennung allein mit 3 kleinen Kindern da.
Die Mutter kümmerte sich anfänglich noch ab und zu im Rahmen des Besuchsrechtes um die Kinder mit, doch verlor sie schnell das Interesse.
Die unstetige Lebensweise der Mutter erzeugte erhebliche Konflkte, welche dazu führten, das die Kinder aus der Wohnung der Mutter durch das Jugendamt geholt werden mussten und Umgangsregelungen zum Schutz der Kinder, immer wieder außer Kraft gesetzt wurden.

Planungen
für einen neuen beruflichen Start wurden schlicht unmöglich, weil keine Zuverlässigkeit von der Mutter zu erwarten war. Den Beruf des Gastronomen hatte Peter inzwischen aufgeben müssen und sich nur noch auf die Kinder konzentriert. Er endeckte seine Stärke anderen betroffenen Eltern mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und engagierte sich ehrenamtlich. Dann erfolgte plötzlich eine schwere Erkrankung von ihm, welche weitere Überlegungen einer beruflichen Zukunft ersteinmal zunichte machten.
Seine Chancen, unbeschadet die Operation eines Gehirnaneurysmas zu überstehen, standen bei nicht einmal 50% und die Angst; hinterher ein Pflegefall zu sein oder gar schlimmeres geschehen kann, wog schwer.
Zu diesem Zeitpunkt war auch die Geschichte der "Monika Lierhaus" in der Presse zu verfolgen, welche die gleiche OP eben nicht ohne Folgen überstand und ihre Erlebnisse, ließen den Vater schlaflose Nächte, erleben. Die Fragen "was ist wenn" und "was ist dann mit meinen Kindern", hing wie ein Dermoklesschwert über ihm.

Unerträgliches Warten
Einer sofortigen Operation im Jahre 2010 konnte er nicht zustimmen, weil es keine Verwandschaft gab /gibt, die sich um die Kinder hätte kümmern können.
Die Mutter interessierte sich nicht für diese akut lebensbedrohliche Situation.
So kümmerte er sich 1 Jahr lang mit der Ungewissheit, ob das Aneurysma platzt und er den nächsten Morgen erlebt, jeden Tag um seine 3 Kinder, ohne dabei den Lebensmut zu verlieren. Versteckt hinter einer Fassade aus Trotz und Lebenswillen, gelang es ihm das Jahr darauf, endlich und gemeinsam mit dem Jugendamt, die Mutter zumindest dazu zu bewegen:
Sich in der Zeit des Krankenhausaufenthaltes um die 3 Kinder zu kümmern.
Viel früher als üblich und ohne der sonst notwendigen Reha, verließ er 5 Tage nach der risikoreichen OP das Krkh. um wieder die volle alleinige Betreuung seiner Kinder zu übernehmen.
In der Hoffnung, das die Mutter begriffen hatte, welche gemeinsame Verantwortung für ihre Kinder gegeben ist, glaubte er nun anfänglichst, das es leichter werden würde.
Aber neben den, nach und nach auftretenden Folgeerscheinungen durch die OP, erwuchsen weitere Problemstellungen.

Das Arbeitsamt, welches nun glaubte:
Ihn 4 Wochen nach der OP als voll Arbeitsfähig, mit Hilfe eines per Ferndiagnose erstellten ärztliches Gutachtens, einstufen zu können, trat zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt auf die Bühne der Absurditäten.
Peter bekam eine Maßnahme mit "9 Stunden Anwesenheitspflicht in den ersten 4 Wochen" und 2h An -und Abfarhtszeiten aufgezwungen, welche jedoch der Rechtsprechung und jedem logischen Denken, völlig widersprachen.
Zum einen stand ihm Teilzeit zu und zum anderen bestand nur eine maximale Betreuungszeit von 8-9 Stunden durch Schule und Hort zur Verfügung.
Nun hatte er sich auch noch mit rechtswidrigen Kürzungen der Hartz IV Leistungen auseinander zu setzen, weil er keine 11 Stunden am Tag zur Verfügung stehen konnte. Mit Hilfe eines Anwaltes konnte er sich aus der schwierigen Rechtslage befreien, welches aber nicht bedeutete, das es nun Bergauf gehen konnte.

Das Schicksal hatte offenbar noch einiges vor.
Nach und nach verschwand immer mehr die Sehkraft seines rechten Auges und der Verdacht der Epilepsie tauchte auf, nachdem er mitten auf der Straße und aus heiteren Himmel, mit Krämpfen zusammenbrach. Im Krkh. aufwachend musste er sich jedoch der weiteren Behandlung entziehen, denn er hatte er ja 3 Kinder zu versorgen.
Die Umgänge zwischen Mutter und Kinder verliefen nach wievor nur unregelmäßig. Und immer wieder musste Peter, sich den Anfeindungen von neuen Liebhabern seitens der Mutter erwehren.

Welch verkehrte Welt:
Hatte er selbst 2 größere Kinder aus früheren Beziehungen durch vehemente Umgangsverweigerungen der Mütter verloren, kämpfte er nun darum, das seinen 3 kleinen Kindern, die Mutter erhalten bleibt.
Anstatt in diesem Fall vernünftige Hilfe durch das Jugenamt zu bekommen, musste er selbiges immer wieder auffordern:
Ihn, in seinen Bemühungen den Kindern einen regelmäßigen und sicheren Umgang mit der Mutter zu gewähren, zu unterstützen.
Glaubte er anfänglich das Jugenamt zB: müsste die Wohn-Betreuungssituation der Mutter überprüfen, sah sich der Vater nun einer verdrehten Situation ausgesetzt. Das Jugendamt verlangte nämlich, das er sich "selbst davon überzeugen soll, das die Kinder bei den Umgängen mit der Mutter, gut versorgt sind".
Das er natürlich garnicht das Recht dazu hatte, die Wohn -und Lebensverhältnisse der Mutter zu kontrollieren, war dabei wohl nebensächlich und erzeugte neue Probleme. Das die Kinder einmal in einem Ferienumgang, ohne Strom bei der Mutter dastanden, erfuhr er dann auch erst, nachdem die Kinder in seinen Haushalt zurückgekehrt waren.
Staatliche Unterstützung um seinen Kindern "ein Recht auf beide Eltern" zu geben? Fehlanzeige!

Genug, ist noch lange nicht genug
Als ob alle diese Dinge noch nicht genug wären und man glaubt;
das es nicht schlimmer kommen kann, sieht man sich schnell enttäuscht,
...denn es kann!

Kein Ende
Das Jahr 2013 wird für seine kleine Familie zu einem Alptraum und heute fragt man sich, woher nimmt Peter diese Stärke, all das durchzustehen.
Schaut man ihm in die Augen, dann sieht man ein Funkeln, welches von einem unbändigen Willen spricht. Auf die Frage danach, reagiert er nachsichtig und meint: "Die Liebe seiner Kinder" und "wer, wenn nicht ich, ist denn noch da".
Man merkt ihm dennoch seine Verbitterung an und diese scheint umso verständlicher, wenn man folgendes erfährt.

Es ist Ende März 2013 und nach vielen Disputen findet endlich wieder ein Umgang mit der Mutter statt.
Gegen 12:30 Mittags erfolgt ein Anruf von der Mutter, das er sofort kommen müsse. Es stellte sich heraus, das die Mutter sich hingelegt und geschlafen hatte und der Mittlere von den 3 Kindern in der Zwischenzeit einen Sylvesterkracher im Flur und ein Feuerzeug fand, welchen er dann auch zündete.
Dieser war explodiert und hatte das Auge schwer verletzt.
2 Operationen konnten das Augenlicht des Jungen nicht retten und so ist er heute auf dem Auge blind. Dennoch ist er ein sehr guter Schüler geworden, jedoch erzeugen seine Verhaltensweisen innerhalb der Hortzeit manchmal Problemstellungen, welche eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Vater und der Hortleitung erfordern.
Jetzt ein paar Tage vor Weihnachten 2014 muss sein jetzt 7jähriger Sohn nochmals in die Augenklinik und wird ein 3tes mal operiert, aber die Chancen auf eine Verbesserung sind schlecht und eine "Wiederherstellung einer zumindest teilweisen Sehfähigkeit" ist nahezu aussichtslos.
Man merkt, das es den Vater belastet, zumal "alle Versuche die Mutter zu bewegen, den Sohn während des kommenden Klinikaufenthaltes zu betreuen und zu begleiten", gescheitert sind, erklärt er.
Wie er das bewältigt, da er auch für seine anderen 2 Kinder da sein muss, weiß er nicht, aber eine Wahl hat er auch nicht. Am meisten belastend für ihn, ist zu wissen:
"Das seinem Sohn viele zukünftige, vor allen berufliche Chancen mit nur einem Auge, versagt bleiben werden".
Neben alle dem, erfährt man von Peter
Das seine eigene Großmutter schwer Demenzkrank, ein Schwerstpflegefall ist, wohl nicht mehr lange zu leben hat und 2 gute Freunde von ihm, die in seinem Alter waren, gerade erst verstorben sind.
Seine inzwischen fast 18 jährige Tochter manipuliert durch die Mutter, den Kontakt völlig blockiert und die Mutter seines 2t ältesten Sohnes, welche selbst eine "Kindergartenpädagogin" ist, jeden Kontakt zu ihm und den kleinen Geschwistern verweigert.
Glaubt man, das solche Schicksalsschläge den Hartz IV Empfänger aus der Bahn werfen und wie einschlägige Medien immer wieder gerne "propagieren", zu einem "psychisch Kranken" werden ließen, sieht man sich schnell enttäuscht.
Denn trotz aller Handicaps, Schicksalschläge, den "Verlust eigener 2 Kinder", Familie und Freunden die verstarben, Krankheiten und finanzieller Nöte durch Hartz IV:
Sieht man einen Menschen, der sich nicht aufgibt und an eine bessere Zukunft glaubt.
Neben den täglichen Hausarbeiten, Termine, den alltäglichen Sorgen die Kinder nun einmal mitbringen, findet er noch Zeit für andere, auch Alleinerziehende.
Macht ihnen Mut und begleitet sie mit Rat und Tat.

Bald ist Weihnachten und wenn auch der Hartz IV Regelsatz keine Wünsche seiner Kinder und die eigenen schon garnicht erfüllen kann, so ist doch eines gewiss.
Weihnachten ist für ihn kein Fest der teuren Geschenke, sondern an erster Stelle ein Für -und Miteinder, in einer Zeit der Ignoranz und gesellschaftlichen Kälte.

Weihnachten ist ein Fest der Familie und eine Zeit des Nachdenkens.
In diesem Sinne;
einen besinnlichen 3ten Advent
Eure
@FHP

Redaktionelle Anmerkung:
Peter ist ein fiktiver und frei erfundener Name, die Person und ihre Geschichte, leider nicht. Wer mehr über die dahinter stehenden Personen erfahren möchte, kann sich an die Redaktion wenden

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