Sonntag, 11. Januar 2015

FHP: Freie Hartz IV Presse

Hunger-Kinder in Deutschland 
Deshalb werden die Ursachen von Armut in Deutschland und der tatsächliche Umfang, verschwiegen!

"Armut ist gewollt und bewusst erzeugt, weil sie die „Aktivierung“, Motivierung und Disziplinierung der Bevölkerungsmehrheit gewährleistet."

Es fehlt nicht an statistischen Daten, die den fortschreitenden Zerfall unserer Gesellschaft in Arm und Reich belegen, schreibt Christoph Butterwegge - aber an den zu seiner Bekämpfung notwendigen Taten.

Sozialberichte können die gesellschaftliche Wirklichkeit nie voll erfassen, denn sie ist viel zu komplex. Dass zahlreiche Armuts- und Reichtumsberichte die Ursachen sozialer Fehlentwicklungen wie der wachsenden Ungleichheit vernachlässigen, hängt mit den anders gelagerten Interessen ihrer Auftraggeber zusammen.  

Regierende möchten darin nämlich die Erfolge ihrer Politik dokumentiert, aber nicht ins Stammbuch geschrieben bekommen, dass sie tiefgreifende Veränderungen der Wirtschaftsordnung vornehmen müssten, um die Verteilungsschieflage beseitigen zu können.

Hinzu kommt die Zahlenfixiertheit von Politikern wie Öffentlichkeit, aus der empirische Blickverengungen, analytische Defizite und eine gewisse Oberflächlichkeit dieser Dokumente resultieren.

Dabei fehlt es keineswegs an statistischen Daten, die den fortschreitenden Zerfall unserer Gesellschaft in Arm und Reich belegen, sondern an den zu seiner Bekämpfung nötigen Taten. Armut und Reichtum sind keine unsozialen Kollateralschäden der Globalisierung, wie man die Menschen glauben machen möchte, sie sind im kapitalistischen Wirtschafts- und Gesellschaftssystem vielmehr strukturell angelegt.

Armut ist gewollt und bewusst erzeugt, weil sie die „Aktivierung“, Motivierung und Disziplinierung der Bevölkerungsmehrheit gewährleistet. Die (Angst vor der) Armut sichert den Fortbestand der bestehenden Herrschaftsverhältnisse. Während der Reichtum als Belohnung für „Leistungsträger“ dient, gilt die Armut als gerechte Strafe für „Leistungsverweigerer“, „Faulenzer“ und „Sozialschmarotzer“.

Somit bilden Armut und Reichtum zwar ein begriffliches Gegensatzpaar, aber in gewisser Weise auch zwei Seiten derselben Medaille: Wenn etwa Geringverdiener aufgrund der sie hart treffenden Krisenfolgen häufiger ihr Girokonto überziehen und hohe Dispozinsen zahlen müssen, werden die Eigentümer der Banken noch reicher, und wenn noch mehr Familien beim Lebensmittel-Discounter einkaufen müssen, um über die Runden zu kommen, häufen die Eigentümer solcher Discountketten wie Aldi Nord und Süd, die zu den vermögendsten Deutschen gehören, noch mehr Privatvermögen an.
Steuerpolitik nach dem Matthäus-Prinzip

Trotzdem ist nicht das bestehende Geld- und Zinssystem für die Spaltung in Arm und Reich verantwortlich, vielmehr das Kapitaleigentum, aber auch eine Steuerpolitik nach dem Matthäus-Prinzip: „Wer hat, dem wird gegeben, und wer nicht viel hat, dem wird auch das Wenige noch genommen“, heißt es im Evangelium dieses Jüngers Jesu und lautet das heimliche Regierungsprogramm unterschiedlicher Bundesregierungen. Dass man auf Kapitaleinkünfte (Zinsen, Dividenden usw.) bloß noch 25 Prozent Abgeltungssteuer zahlen muss, während Arbeitnehmer bis zu 42 Prozent Lohn- bzw. Einkommensteuer entrichten müssen, ist eine schreiende Ungerechtigkeit.

Auch fördert die durch Arbeitsmarkt-, Gesundheits- und Rentenreformen vorangetriebene US-Amerikanisierung des Sozialstaates eine US-Amerikanisierung der Sozialstruktur (Spaltung der Gesellschaft in Arm und Reich), eine US-Amerikanisierung der Stadtentwicklung (Spaltung in Luxusquartiere und Armenghettos) und eine US-Amerikanisierung des sozialen Klimas (Betonung von Privatinitiative, Eigenverantwortung und Selbstvorsorge). Kapitaleigentümer vertreten ihre Interessen heute sehr viel massiver und rücksichtsloser als in der „alten“ Bundesrepublik, weil sich die Kräfteverhältnisse zu ihren Gunsten geändert und durch den Aufstieg des Neoliberalismus ideologische Deutungsmuster an Bedeutung gewonnen haben, die ihre soziale Privilegierung legitimieren.
Durch die Vereinigung bekam die Armut in Deutschland ein anderes Gesicht

Durch die Vereinigung und die Eingliederung der neuen Bundesländer bekam die Armut in Deutschland ein anderes Gesicht. Sie verschob sich nach Osten, und Berlin entwickelte sich (gemeinsam mit dem Ruhrgebiet) zum Armenhaus der Republik.
Werden die Reichen reicher und die Armen zahlreicher, findet auch eine sozialräumliche Spaltung statt. Wer die brisante Mischung von berechtigter Empörung, ohnmächtiger Wut und blankem Hass auf Politiker kennt, wie sie wohl nur in Versammlungen von Hartz-IV-Beziehern existiert, kommt zu dem Schluss, dass in Deutschland soziale Parallelgesellschaften entstanden und die Brücken dazwischen abgebrochen sind.
(Quelle: tagespiel.de)



Hunger-Kinder in "Hartz IV"-Familien und der Regierung ist dies egal!

Neben der offensichtlichen Armut und dem Hunger
warnen nun Experten auch vor dem "verstecktem Hunger" in Deutschland

Sie warnen vor Hunger
und Fehlernährung in Deutschland. Vor allem Kinder aus armen Familien leiden nach ihren Beobachtungen unter falscher Ernährung. Dies wird u.a. zu Wachstumsstörungen und Krankheiten führen.

"Viele Menschen in Deutschland leiden unter verstecktem Hunger", sagte der Ernährungswissenschaftler Konrad Biesalski von der Universität Hohenheim dem "Tagesspiegel am Sonntag".

Speziell Kindern aus Hartz-IV-Familien fehlten häufig wichtige Nährstoffe.

Ursache ist demnach allerdings nicht unbedingt ein Mangel an Nahrungsmitteln, sondern meist einseitige Ernährung entweder aus Finanznot oder Unwissen
oder auch aufgrund des zunehmenden Industrialisierungsgrades von Nahrungsmitteln.
"Es geht nicht nur darum, satt zu werden, sondern vor allem darum, gesund zu bleiben", sagte Biesalski.

Der Wissenschaftler verwies auf Untersuchungen der Welternährungsorganisation FAO, wonach ein Mangel an Vitaminen und anderen Nährstoffen zu Wachstumsstörungen und Krankheiten führen kann.
Dies schade nicht nur den direkt Betroffenen, sondern auch der Gesellschaft, weil die Produktivität sinke und der Bedarf an Sozialleistungen steige.
Biesalski kritisierte, dass diese Probleme im "Armutsbericht der Bundesregierung zwar erwähnt", von der Regierung aber nur unzureichend bis garnicht beachtet wird!
(Quelle: AFP)

Redaktionelle Anmerkung:

Derzeit liegt der Regelsatz für Essen und Trinken der Kinder bei 81,27 € für (bis 6jährige)
99,74 € für (7-14jährige) und 128,12 € für (15-18jährige). Einmal ausgehend von 4 Mahlzeiten pro Tag, die normalerweise und mindestens erforderlich wären, ergibt sich folgende Rechnung.

Nimmt man den Mittelwert von 99,74 € geteilt durch 30 Tage, ergibt sich eine Summe von: 3, 25 € pro Tag (aufgerundet). Teilt man diese nun durch 4 Mahlzeiten: Frühstück, Mittagessen, Vespa und Abendbrot ergibt sich für jede Mahlzeit eine Summe von 0,84 € (aufgerundet). Bei Monaten mit 31 Tagen also entsprechend noch weniger.

Die Ergebnisse der Studie zeigen also eklatante Mängel in der Hartz IV- Berechnung für Kinder. Denn das dies völlig unzureichend für eine gesunde Ernährung ist, muss wohl nicht erwähnt werden!
 


Anmerkung:
Prof. Dr. Christoph Butterwegge lehrt Politikwissenschaft an der Universität Köln. Letzte Buchveröffentlichungen: „Armut in einem reichen Land“, „Armut im Alter“, „Krise und Zukunft des Sozialstaates“.
Er ist einer der wenigen Wissenschaftler, die es nicht scheuen, der Politik die Maske vom Gesicht zu ziehen!
@
FHP


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