Dienstag, 21. Oktober 2014


Um Jahre zu spät


Offenbar fällt der BA erst jetzt auf, warum viele qualifizierte Alleinerziehende dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen

Was die FHP seit weit über 1 Jahr, nämlich seit ihrer Gründung umtreibt, (aber auch schon davor) ist die Tatsache;
der unflexiblen Arbeitszeiten für Alleinerziehende, welche mit den Ferienzeiten und Öffnungszeiten der Schulen und Kitas kollidieren.

Die Redaktion der FHP, (eben selbst betroffen),  ist erstaunt, wie lange Führungspersönlichkeiten der BA benötigen;
um die einfache Logik und das kleine 1x1 der familienstrategischen Arbeitsmarktpolitik für sich "selbst" zu entdecken!

Halbherzig, aber immerhin ein "Anfang"?
Fordert sie nunmehr flexiblere Öffnungszeiten für Kitas

"Starre Zeiten passen nicht mehr in die Arbeitsrealität. Nicht nur Alleinerziehende profitieren von einer solchen Regelung".
Kritiker sagen: Der Vorschlag ist gut, aber nicht finanzierbar".

"Die Betreuungszeiten in Kitas passten nicht zur heutigen Lebens- und Arbeitswelt"; kritisierte BA-Vorstandsmitglied Heinrich Alt.
Wobei sich diese Erkenntniss des Herrn Alt natürlich wieder einmal in keinerweise mit seiner regriden Sanktionspolitik, eben auch Alleinerziehenden gegenüber deckt.

Welch ein "verlogener und nur scheinbarer Paradigmenwechsel".
Zwar ist die Erkenntniss der Problemstellungen nun auch bei den Herren "Alt und Weise" angekommen aber praktisch;
schieben sie weiterhin die Verantwortung an die Eltern ab.
So werden schon mal Hochschwangere sanktioniert, welche sich in "Mutterschutzzeiten" nicht um Arbeit bewerben, oder auch:
Alleinerziehende mit kleinen Kindern entgegen vieler Soziialgerichtsurteile, totalsanktioniert.
Alleinerziehende mit Wochenendschichten in Vollzeitarbeit mit 6 Uhr Arbeitsbeginn vermitteln zu wollen, gehört auch zum Standard. Neben der Pflicht zur Erziehenung, Aufsichtspflicht und dem Elternrecht, besteht aber eben auch:
Die Pflicht "jede Erwerbstätigkeit" annehmen zu müssen!

Meine Herren, an diesen jetzt von ihnen getroffenen Aussagen;
werden sie sich nun zukünftig "öffentlich" messen lassen müssen! 

  
Flexible Öffnungszeiten
Auch wenn es meist nicht die späten Abendstunden sein müssen, flexible Öffnungszeiten sind gewünscht und zwingend erforderlich. Von 9300 Kitas in NRW öffnen 5966 bereits vor 7.30 Uhr, 284 sind auch nach 17 Uhr geöffnet.
Den Bedarf an flexiblen Zeiten bestätigt auch der Eon-Betriebskindergarten in Essen.

"Die wenigsten Kinder seien bis 19 Uhr untergebracht, „aber bis 16 Uhr ist  heute niemand mehr mit der Arbeit fertig“, heißt es u.a. aus der Kita Grugapark.
Mütter und Väter können ihre Kinder hier zwischen 7 und 19 Uhr für maximal neun Stunden unterbringen und täglich entscheiden, zu welcher Uhrzeit das geschieht.
Ein ähnliches Modell inklusive einer Samstagsbetreuung gilt für die Kita Diesterwegstraße in Gelsenkirchen.
Hier legt man Wert auf die Feststellung, dass nicht nur Alleinerziehende von flexiblen Öffnungszeiten profitieren: „Es sind alle berufstätigen Eltern. Angefangen bei der Krankenschwester oder der Verkäuferin bis hin zum Sparkassenangestellten mit langem Donnerstag.“

Ist dieses Problem überhaupt zu finanzieren?
Als „wünschenswert“, aber „nicht finanzierbar“ wertet Sozialwissenschaftler Stefan Sell den Vorstoß der BA. „Schon jetzt gibt es Qualitätsprobleme. Außerdem steuern wir auf einen Fachkräftemangel zu.“
Nach Angaben Sells, Professor für Volkswirtschaft, Sozialpolitik und Sozialwissenschaften am Rhein-Ahr-Campus Remagen, bedeuten erweiterte Öffnungszeiten einen erheblichen Personalbedarf. (Welch eine Erkenntnis)
Zudem hätten Erhebungen ergeben, dass die Betreuung bis 20 Uhr zwar gefordert, aber in der Praxis nur von drei bis vier Eltern nachgefragt werde. Selbst für diese Mini-Gruppen müsse jede Kita zwei Fachkräfte abstellen.

Qualität bleibt auf der Strecke?
„Wer soll das bezahlen? Ich fürchte, dass wir nur noch auf die Quantität statt auf die Qualität schauen“, sagt Sell. Auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) glaubt nicht an die Umsetzbarkeit der BA-Forderung.
Dass viele Kinder immer häufiger eine „38-Stunden-Woche“ haben, teilt das Statistische Bundesamt mit. Demnach werden in Deutschland bereits mehr als die Hälfte aller Kita-Kinder unter drei Jahren mindestens 35 Stunden pro Woche betreut.

Fazit:
Die Auflösung der starren Öffnungszeiten kann nur ein Teil der Lösung sein.
Kombiniert man diese jedoch mit einer Verpflichtung der Arbeitgeberseite, flexiblere Arbeitszeitmodelle für Alleinerziehende anzubieten, sieht es schon ganz anders aus.
Nach der Meinung der FHP kann bei mitteständigen und vor allen großen Betrieben/ Betriebsketten, auch der eigene Betriebskindergarten einen hervorragenden Beitrag dazu leisten:
Das Alleinerziehende ihre Erwerbsbiographie ausbauen können!

®by
P.F.

Ein Musterbeispiel, das dies fünktionieren kann, findet man hier:

http://www.welt.de/regionales/duesseldorf/article106216760/Dies-sind-die-Pioniere-der-Betriebskindergaerten.html

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